Fremdwährungskredit

Fremdwährungskredite werden in Schweizer Franken oder Japanischen Yen angeboten. Aufgrund niedrigerer Zinsen scheinen sie auf den ersten Blick sehr attraktiv, aber sie verbergen deutliche Risiken.

Risiken

Das Risiko besteht darin, dass die Aufnahme und die Rückzahlung des Kredits nicht in Euro, sondern in einer anderen Währung erfolgt. Dies bedeutet ein hohes Wechselkurs-Risiko. Falls der Kurs der Fremdwährung steigt, sollte der Kreditnehmer mehr zurückzahlen. Sinkt der Kurs der anderen Währung gegenüber dem Euro, muss der Kreditnehmer weniger Euro investieren, als er zu Beginn erhalten hat.

Bei stark zunehmenden Wechselkursen sollte man auch mit weiteren Gefahren rechnen. Durch den Anstieg sollte die Bank plötzlich eine höhere Summe beleihen, als das zu Beginn geplant wurde, was zur Verschlechterung der Qualität der Finanzierung führt. Aus diesem Grunde sichern sich die Kreditinstitute in der Regel vertraglich ab. Falls der Wechselkurs dann beispielweise auf mehr als 20 % steigt, wird von Seiten der Bank zusätzliche Sicherheiten verlangt - oder der Kredit wird notgedrungen in ein Euro-Darlehen umgesetzt. In diesem Fall verliert der Häuslebauer eine Menge Geld. Darüber hinaus garantiert niemand, dass die Zinsen in der Schweiz oder in Japan in Zukunft gering bleiben.

Zinsentwicklung

Für Personen, die einen Kredit in einer fremden Währung aufnehmen möchten, spielt die Zinsentwicklung eine sehr wichtige Rolle. Bei Fremdwährungskrediten sind die Zinsen meistens variabel und werden alle 3 bis 12 Monate neu vereinbart.

Zinsbindung

Bei Fremdwährungskrediten sind die Zinsbindungen meistens kurz, was für den Darlehensnehmer sowohl Vor- als auch Nachteile bedeutet. Zum einen gibt es keine Möglichkeit die Konditionen für viele Jahre zu sichern. Zum anderen ist der Kreditnehmer besonders flexibel. Er hat die Möglichkeit entweder am Ende der Zinsperiode in eine andere Währung zu wechseln oder den Kredit gleich ganz zurückzuzahlen.

Fremdwährungskredite bergen also bestimmte Risiken. Wer einen solchen Kredit aufnehmen möchte, sollte den spekulativen Charakter dieser Kreditart einkalkulieren. Wer schon einen klassischen Kredit zu teuer findet, der sollte aus diesem Grunde nicht ein Fremdwährungsdarlehen wählen.

Fremdwährungskredite sind in der Regel endfällig. Das heißt, während der Darlehensphase werden nur Zinsen, aber keine Tilgung gezahlt. Der Kredit wird am Ende der Laufzeit auf einen Schlag zurückerstattet - mit einer Lebensversicherung oder einem während der Darlehenslaufzeit besparten Investmentfonds. Die Ablaufleistung ist bei Lebensversicherungen aber nicht sicher, denn die Gewinnbeteiligung der Policen kann geringer ausfallen, als dies ursprünglich von den Versicherungsgesellschaften angekündigt wurde. Darüber hinaus sind die Zinserträge aus Lebensversicherungen, die seit dem 1. Januar 2005 abgeschlossen wurden, nicht mehr steuerfrei. Ein Börsen-Crash oder auch unrichtiges Management der Fondsgesellschaft kann die erwartete Rendite eines Investmentfonds stark verhageln. Falls die Fremdwährung und der Tilgungsbaustein negative Entwicklung hat, könnte das mögliche Darlehens-Schnäppchen später ein kostbares Geldgrab sein.