Unterscheidungskriterien:
a. Bei Branchenfonds wird in einzelne oder mehrere Wirtschaftsbereiche, wie zum Beispiel Biotechnologie, Rohstoffe, Ökofonds, Nanotechnologie investiert. Zu weiteren Branchen, die nach investiertem Volumen gegliedert sind, gehören: Energie, Ethik, Gesundheit, Ökologie, Pharmakologie und Technologie. Höheren Möglichkeiten, wenn der betreffende Bereich eine positive Börsenphase verzeichnet, gibt es im Fall einer Baisse überproportionale Verluste entgegen. Laut empirischer Untersuchungen haben die meisten Anleger mit diesen Fonds in den letzten Jahren eher Verluste gemacht, denn zu spät wurde auf schon aktuelle Börsentrends aufgesprungen.
b. Im Mittelpunkt der regionalen Fonds stehen Regionen, wie zum Beispiel Europa, Nordamerika, Fernost oder einzelne Länder wie zum Beispiel Indien, Deutschland.
Es besteht auch die Möglichkeit, beide Ausprägungen zu kombinieren. In den letzten Jahren haben sich eine Reihe von Themenfonds wie zum Beispiel Ethik-, Umwelt- und Sharia-konforme Investmentfonds gebildet.
Der Anlagestil und der Investmentprozess sind weitere Unterscheidungskriterien. Beim Investmentprozess gibt es Unterschiede zwischen:
a. Bottom-Up, auch als Stocking bezeichnet, bei dem der Schwerpunkt auf der konkreten Einzeltitelauswahl liegt. Hier wird Branchen- oder regionale Streuung nur als dauerhaftes Instrument zur Risikostreuung verwendet.
b. Top-Down-Verfahren, bei dem Fondsmanager Märkte und ihre Standpunkte bewerten und suchen in den bevorzugten Regionen oder Bereichen dann nach Einzeltiteln.
Beim Anlagestil unterscheidet man ebenso zwei verschiedene Herangehensweisen:
a. Beim Growth-Ansatz findet die Titelauswahl auf Grundlage der für die Zukunft erwarteten Entwicklung und der Hoffnung auf diese Weise einhergehende Profite und zunehmende Börsenkurse.
b. Beim Value-Ansatz steht dagegen der wirkliche Wert und die jeweiligen Erträge und Ertragsmöglichkeiten der aktuellen Unternehmen im Vordergrund. Value-orientierte Fondsmanager investieren meistens in Aktien, die sie als vom Markt geringgeschätzt klassifizieren.
Auch bei der Größe der Firmen gibt es Unterschiede. Einige Fonds spezialisierten sich auf Börsenschwergewichte und andere auf kleine Unternehmen. Bei Investitionen in hochkapitalisierte Börsenschwergewichte sollte man grundsätzlich mit weniger Risiko rechnen. In unruhigen Börsenzeiten erfolgt ein schneller Verkauf dieser Werte wegen des großen Marktes leichter.
Die Erhöhung oder Senkung der Möglichkeiten und Risiken von Aktienfonds erfolgt zum Teil durch die Verwendung von Derivaten. Das Verlustrisiko wird bei Garantiefonds durch einen gewährleisteten Rückkaufswert zu einem bestimmten Datum verringert. Bei 130/30-Fonds erzielt man eine Hebelwirkung durch die Verwendung von Derivaten und auch das eingehen von Short-Positionen ist möglich.
Auch die Währung der Aktien spielt eine wichtige Rolle. Falls ein Teil der Aktien in einer fremden Währung notiert wird, gibt es ein Währungsrisiko. Auf diese Weise sollte man sowohl mit Wechselkursverlusten, als auch mit zusätzlichen Profiten aus der Entwicklung des Devisenkurses rechnen.
Auch das Fondsvolumen sollte beachtet werden.